Ausstellung: 'Grüße aus Lauscha'

Ich war im Mai für vier Wochen zu Gast in Lauscha. Die Stadt in Thüringen war zu Zeiten der DDR bekannt für Glasindustrie und Glaskunst, olympischer Trainingsort für Langlauf und Schanzensprung und ein beliebter Ferienort - gleich drei große Betriebe der DDR unterhielten dort Ferienwerke. Trotz großer Hoffnungen an den Effekt des Mauerfalls und damit verbundene Investitionen gelang der Strukturwandel nicht. Die Stilllegung der Bahnstrecke ließ die Industrie straucheln, Ferien wollte niemand mehr in Lauscha machen und auch wenn die Tradition der Glaskunst heute noch bedeutend für den Ort ist sind die Auswirkungen der letzten zwanzig Jahre offensichtlich. Von ehemals 10.000 Einwohnern sind etwa 3.500 übrig geblieben. Die Auswirkungen des massiven Wegzugs sind offensichtlich.

Ich habe dort Orte vorgefunden die mich postapokalyptische Szenarien erinnerten. So kam die Idee auf, die teilweise phantastischen Kulissen mit Menschen zu versehen die nach dem Niedergang eines Systems an solchen Orten existieren müssen - ohne Besitz und nackt finden sie sich in den Bildern als Suchende - sie suchen die Zukunft ohne sie zu finden.

Die Asstellung wa von September bis Dezember 2019 in meinem Atelier ausgestellt.