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Bild des Tages

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Alex im Nebel
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See-Anemone
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die drei Künstler*innen Achime Zepezauer (links), Hendrik Müller (mitte) und Silvia Liebig (rechts) im zentralen Objekt der Ausstellung 'StudioX'

'StudioX' - Moral ist immer die letzte Zuflucht der Leute., welche die Schönheit nicht begreifen (Oscar Wilde)

February 06, 2025

Das ‘Studio X’ ist für die meisten Dortmunder ein Begriff. Es war von 1972 bis 2017 ein Pornokino. An dieser Stelle der Dortmunder Nordstadt befand sich seit den frühen dreißiger Jahren ein Kino. Zuerst das ‘Deccla’ und nach dem zweiten Weltkrieg das ‘Europa’, übrigens das größte und modernste Kino Dortmunds in der Nachkriegszeit. Mit gut 800 Sitzplätzen und der größten Leinwand der Stadt hatte man die Ambition, Premieren-Kino zu sein.

In den siebziger Jahren, zur Zeit der ersten Kino-Sterbewelle kam das Kino wirtschaftlich ins Straucheln. Zusätzlich führten gesundheitliche Probleme beim Betreiber-Ehepaar zu der Entscheidung, das Unternehmen zu verkaufen. Der neue Betreiber setzte auf ein damals noch völlig neues Genre: die ‘Erwachsenenunterhaltung’ - das ‘StudioX’, Dortmunds erstes Pornokino entstand.

Das ‘Projekt Studio X’ der drei Kunstschaffenden Silvia Liebig, Achim Zepezauer und Hendrik Müller untersucht neben den geschichtlichen Aspekten vor allem die gesellschaftliche Rolle der Institution ‘Pornokino’ als sogenannten ‘dritten Ort.

1972 hatte die Sexuelle Befreiung offiziell auch Europa erfasst. Ist ein solches Kino der Beleg für diese Entwicklung oder ist es eher ein Symptom für eine Gesellschaft, die mit eben dieser sexuellen Befreiung nicht zurecht kommt?

Bis 1995 liefen im Studio-X Erotische Filme von einer Kinoprojektion auf großer Leinwand. Es wurden sowohl Filme für ein heterosexuelles als auch homosexuelles Publikum gezeigt. Der grpße Zuschauerraum war ein Rückzugsort für Pärchen aller sexuellen Ausrichtungen und auch für die Prostitution der Dortmunder Nordstadt. In den Achtziger Jahren befand sich das Kino mitten im Vergnügungsbezirk der Stadt, der sich über die Brückstraße in den Dortmunder Norden hin zog. In Unmittelbarer Nähe zum Kino liegt die ‘Linienstraße’, der Prostitutionsbezirk der Stadt.

Die Recherche zu diesem Thema ergab recht schnell das solche Kinos in der deutschen Nachkriegsgesellschaft eine bemerkenswerte Rolle spielten.

Im Archiv des Schwulen Museums Berlin fanden sich Erotikhefte der siebziger Jahre. In den dort abgedruckten Geschichten finden sich häufighäufig Referenzen auf Kinos als Ort erotischer Betätigung.

Durch schriftliche Interviews, die Hendrik Müller auf Kontaktportalen durchführte, stellte sich oft heraus das neben offensichtlichen sexuellen Interessen Argumente für einen Besuch im Pornokino aufkamen die eher gesellschaftliche Gründe hatten: Mangel an privatem Wohnraum, Überwachung und Auswertung von Personen die sich in Hotels eincheckten und Lebensentwürfe, die nicht mit den eigenen sexuellen Bedürfnissen zusammen passten.

Recherchen über die Darstellung von Sexualität und Prostitution im Kino der Nachkriegszeit bis heute ergaben einen sensationsbetonten, aber ambivalenten Umgang mit diesen Themen.

Aus Zitaten der Recherche entstand eine Textcollage die der Sprech-Chor Dortmund zur Eröffnung der Ausstellung performte. Auf Youtube gibt es einen Film davon zu sehen:

So hatten Queere Identität und Coming Out häufig auch mit Pornokinos zu tun. Und nicht zuletzt schwingt bei einem solchen Ort Neugier und Sensationslust mit - Jeder kennt solche Etablissments aber niemand scheint dort gewesen zu sein.

Mit Hilfe eines Stipendiums des Kulturbüros und der Kreativ-Förderung der Stadt Dortmund organisierten die drei Künstler eine Ausstellung, welche die verschiedenen künstlerischen Ansätze zu den oben genannten Themen um ein zentrales Objekt herum anordnete: einen Wohnzimmerschrank im Stil des ‘Gelsenkirchener Barocks’, der zu einer Art Beichtstuhl umgebaut, begehbar gemacht wurde.

'Studio-X' im HansA
'Studio-X' im HansA

die Ausstellung vom Eingang her gesehen

'Studio X' im HansA
'Studio X' im HansA

Die Ausstellung mit Blick zum Eingang gesehen

Wandarbeit von Silvia Liebig
Wandarbeit von Silvia Liebig

großformatige Grafik in der der Zuschauerraum des ehemaligen Europa-Kinos mit Elementen des Pornokinos und der Ausstellung verschmelzen

Audio-Arbeit von Achim Zepezauer
Audio-Arbeit von Achim Zepezauer

Zwei ‘Springbrunnen-Lautsprecher’, über die die Audio-Arbeit abgespielt wird und das Ratgeber-Magazin ‘Harmonie’ aus den achtziger Jahren

Detail Audio-Arbeit Achim Zepezauer
Detail Audio-Arbeit Achim Zepezauer

Zwei ‘Springbrunnen-Lautsprecher’, über die die Audio-Arbeit abgespielt wird und das Ratgeber-Magazin ‘Harmonie’ aus den achtziger Jahren

Achim Zepezauer: Reflektionen zu 'Meat'
Achim Zepezauer: Reflektionen zu 'Meat'

drei Grafiken zu ‘Meat’

Hendrik Müller: 'Studio X and me'
Hendrik Müller: 'Studio X and me'

fotografisches re-Enactment zum Besuch in einem Pornokino

Virtueller Durchgang durch das Studio X
Virtueller Durchgang durch das Studio X

Eine VR-Programmierung auf der Basis der im Studio X entstandenen Fotos

Diaschau mit Bildern aus dem Kino
Diaschau mit Bildern aus dem Kino

Hinterdrudprojektion von Detailfotos aus dem StudioX

der ungebaute Wohnzimmerschrank
der ungebaute Wohnzimmerschrank

ein Wohnzimmerschrank ‘Gelsenkirchener Barock’, der Beichtstuhl-artig begehbar gemacht wurde. In der Mitte eine Kabine in der Medienarbeiten und Filmausschnitte gezeigt werden

im Schrank
im Schrank

eine Person sitzt in der Kabine im Schrank. Das Innere ist mir rotem Samt ausgeschlagen und wird von einer Leuchtreklame des Kinos beleuchtet. Die Person schaut sich einen Film auf einem in der Wand verbauten Monitor an

Linker Flügel des Schranks
Linker Flügel des Schranks

zu sehen sind ein Überwachungsmonitor aus dem StudioX und Plakate, sowie eine Postkarte von einem Ausstellungsmotiv

Plakate und Postkarten
Plakate und Postkarten

Quasi als ‘Ausstellungs-Shop’ können hier Postkarten eines Ausstellungsmotivs und Plakate zur Ausstellung erworben werden

Detail 'Überwachungsmonitor'
Detail 'Überwachungsmonitor'

Im StudioX wurden die Räume Kamera-überwacht. Ein Original-Monitor aus dem Kino zeigt hier das Innere der Kabine im Schrank. Ich schaue in die Kamera. Im Hintergrund einer der Monitore auf denen die Medienarbeiten laufen

Keramische Arbeiten von Achim Zepezauer und Hendrik Müller
Keramische Arbeiten von Achim Zepezauer und Hendrik Müller

ein weiterer ‘Ausstellungs-Shop’ mit unterschiedlichen Penis-Skulpturen

Rückseite des Schranks
Rückseite des Schranks

an den beiden Flügeln des Schranks hängen zwei Werbeplakate aus dem Kino - im Stil der Werbegrafik der siebziger Jahre werben sie für den Kino-Besuch

Performance des Sprech-Chor Dortmund zu Eröffnung
Performance des Sprech-Chor Dortmund zu Eröffnung

Der Sprech-Chor Dortmund hat zur Eröffnung der Ausstellung eine Text-Collage mit Zitaten aus Erotik-Magazinen, Interviews und Recherchen vorgetragen

Die Ausstelung von Außen
Die Ausstelung von Außen

Der Ausstellungs-Raum ‘HansA’ mit der Ausstellung ‘StudioX’ von Außen gesehen.

'Studio-X' im HansA 'Studio X' im HansA Wandarbeit von Silvia Liebig Audio-Arbeit von Achim Zepezauer Detail Audio-Arbeit Achim Zepezauer Achim Zepezauer: Reflektionen zu 'Meat' Hendrik Müller: 'Studio X and me' Virtueller Durchgang durch das Studio X Diaschau mit Bildern aus dem Kino der ungebaute Wohnzimmerschrank im Schrank Linker Flügel des Schranks Plakate und Postkarten Detail 'Überwachungsmonitor' Keramische Arbeiten von Achim Zepezauer und Hendrik Müller Rückseite des Schranks Performance des Sprech-Chor Dortmund zu Eröffnung Die Ausstelung von Außen

in der so entstandenen Kabine konnten auf zwei Monitoren Medienarbeiten von Achim Zepezauer und Silvia Liebig, sowie die Performance des Sprech-Chor Dortmund zur Eröffnung und Filmausschnitte angeschaut werden. Der Schrank wurde mit Leuchtreklamen aus dem Kino dekoriert bzw. beleuchtet. So entstand mit einem Möbel, das für Bürgerlichkeit steht, ein Sehnsuchts- und Rückzugsort.

Das Objekt ist auch der ‘sprichwörtliche’ Schrank, aus dem Menschen herauskommen wenn sie ein ‘Coming Out’ haben, aber auch der Schrank in den sich Menschen verkriechen um ihren geheimen Bedürfnissen zu frönen. Auf der Vorderseite wirkt das Möbel pompös - von hinten betrachtet entpuppt es sich als zusammen gestoppelte Bretterbude - ein Synonym für die Durchschaubarkeit von Dingen die sich, scheinbar sicher vor den Blicken der Öffentlichkeit, im Verborgenen ereignen.

Um das zentrale Objekt herum sind weitere Arbeiten von Silvia Liebig, Achim Zepezauer und Hendrik Müller angeordnet, die sich mit der Geschichte des Kinos und moralischen Vorstellungen befassen.

Die Ausstellung wurde vom 14.12.’24 bis 10.01.’25 im Ausstellungsraum ‘HansA’ gezeigt und fand innerhalb dieser Zeit regen Anklang.

Die Exponate der Ausstellung sind danach teils im Stadtarchiv, teils privat für eine mögliche, spätere Ausstellung an einem anderen Ort eingelagert worden.

die Website von Silvia Liebig findet sich hier: ‘KLICK!’

die Website von Achim Zepezauer findet sich hier: ‘KLICK!’

eine umfassende Schilderung des Projekts findet sich im Blog (Klick!)

Tags: Pornokino, StudioX, Studio-X, Studio X, HansA, HendriMüller, AchimZepezauer, SilviaLiebig, Dortmund, Nordstadt, ComingOut, Queer, Homosexualität
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Kommende Projekte:

  • „WÜ50“: weit über fünfzig - Gemeinschaftsausstellung im Kunstbonbon, Chemnitzer Str. 11, 44139 Dortmund. Vernissage: 26.04.2025, 15 Uhr. ÖFFNUNGSZEITEN: DI 13-18, FR 15-18, SA 12-15

  • KonschTour 2025 in Vianden, Luxemburg - Pfingstrsonntag und Pfingstmontag

  • Dortmunder Export 2.0: ‘Take me to Church’, 20.06. - 27.07.2025, KUNST IN DER KIRCHE, Landstraße 15, 58730 Fröndenberg/Warmen. Vernissage: FR 20. JUNI 19:00.

 

 

 

 

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Muellers-Kabinett

Scharnhorststraße 50

44147 Dortmund

email: muellers-kabinett@gmx.de
Telefon: 0177/5612768

Geöffnet: Montag bis Freitag 13:00 bis 19:00 bzw. nach Absprache